Sofort denkt man bei dieser Überschrift an die unerträgliche Situation in der Ukraine. Auch wenn keine Bomben auf Deutschland fallen, so sind wir doch betroffen. Die Inflation, Millionen von Flüchtlingen, steigende Schulden in den öffentlichen Haushalten, bedrückende Stimmung auch bei Kindern und jungen Menschen. Wo führt uns das noch hin?
Dramatisch auch die Veränderung des Klimas. Wer kann dies beim Waldsterben, dem Artensterben, den weltweiten Wetterkapriolen, dem steigenden Meeresspiegel und absaufenden Inseln, den schmelzenden Gletschern und Polen noch leugnen? Tatsächlich gibt es Menschen, die öffentlich posten dürfen, dass die ganze Klimadebatte Unsinn ist. Naja, wir leben ja in einem freien Land, in dem jeder seine Meinung äußern darf. Wo führt uns die explodierende Weltbevölkerung mit ihrem Energiebedarf noch hin?
Wenn man alt ist, wie der Autor dieser Zeilen, macht man sich Gedanken zu dem, was die Kinder und Enkelkinder erleben werden. Man selbst sieht zwar, dass diese Einschläge näherkommen, sieht sich persönlich nicht so betroffen, weil die verbleibende Zeit unbekannt aber in jedem Fall übersichtlich ist.
Damit sind wir bei den Einschlägen, die im persönlichen Umfeld näherkommen. Die Zahl der Wegbegleiter-innen wird nämlich ständig kleiner. Der oder die hat plötzlich Lungenkrebs und der oder die hat Darmkrebs. Ein anderer hat einen Schlaganfall und der hat einen Herzinfarkt. Ja klar, an irgendetwas müssen wir alle sterben. Da kommt keiner raus, dem kann sich keiner entziehen, egal wie reich, berühmt oder sportlich wer ist. Dieser Artikel wendet sich aber an alle, die noch nicht mit dem Leben abgeschlossen haben. Man schließt wohl erst mit dem Leben ab, wenn das Ende zeitlich bekannt ist. »Sie haben noch zwei oder drei Monate, Sie sollten Ihre persönlichen Angelegenheiten regeln«, wird irgendwann ein Mediziner sagen. Dann kann man abschließen. Vorher weiß man zwar was zu Wahrscheinlichkeiten, ist man aber weitgehend beschwerdefrei, guckt man ungläubig auf das nahe Ende.
Beim Blick zurück erkennt man, vielleicht, was man womöglich falsch gemacht hat. Der Autor ist der Meinung, dass er immer zu viel gearbeitet hat und vor allem zu wenig Spaß hatte. Damit ist er aber nicht allein. Fragt man einen typischen Busunternehmer nach seinen Freizeitbeschäftigungen, guckt dieser irritiert: »Mein Beruf ist mein Hobby, ich arbeite immer«, usw., usw.
Hier der Appell für das neue Jahr: »Arbeiten Sie nicht so viel. Denken Sie daran, dass Sie nur ein Leben haben, das schneller vorbei ist, als man empfindet! Suchen Sie Freude, Freunde und Entspannung. Vor allem seien Sie nett zu Ihren Mitmenschen. Sie gewinnen nichts, wenn Sie unfreundlich und ärgerlich sind. Ein kluger Satz: Sie bekommen nichts Gutes umsonst! Nein, damit ist nicht das Bezahlen gemeint, sondern Menschlichkeit! In diesem Sinne: Alles Gute für 2023!
Autor: Martin Wendlandt
Dieser Artikel stammt aus »Der Grüne Renner – Wendlandt-Beratertipps für Omnibusunternehmer«